Die Regierungen der USA und der EU-Staaten haben sich bislang mehr um die Rettung
von Banken und Firmen als für die Bekämpfung der Armut gekümmert. Das kritisiert Caritas
international. Das katholische Hilfswerk beziffert die Differenz: Die Regierungen
hätten 63 Mal mehr Geld für Bankinstitute als für Hilfsleistungen an arme Länder aufgebracht.
Das geht aus einem Schreiben der Caritas hervor. Anlass ist der an diesem Mittwoch
beginnende UNO-Finanzgipfel. Während für Konjunkturprogramme und die Stützung von
Banken 7.580 Milliarden US-Dollar zur Verfügung stehen, würden derzeit nur 120 Milliarden
US-Dollar jährlich für Entwicklungshilfe ausgegeben. Das sei ein beschämendes Missverhältnis,
so der Leiter von Caritas international, Oliver Müller, bei Vorstellung des Jahresberichtes
des Hilfswerks. Prognosen zufolge werde im Jahr 2009 die Schwelle von einer Milliarde
hungernder Menschen überschritten.