2009-06-21 16:55:49

Stichwort: Stigmata bei Pater Pio


Erstmals traten die Wundmale Christi bei dem Kapuziner 1910 auf. Vier Tage nach seiner Priesterweihe spürt er die Schmerzen in den Handtellern, den Füßen und im Herzen. Ein Jahr später berichtet Pater Pio seinem spirituellen Leiter von diesen Phänomenen. Der Obere schickt ihn nach Neapel zu medizinischen Untersuchungen. In einem Brief beschreibt Pater Pio die Schmerzen als wie von einem Schwert herrührend. An einem Freitag im August 1918 treten die Stigmata erneut auf, diesmal auch als sichtbare Wundmale. Mehrere renommierte Ärzte untersuchen sie und können sich keinen Reim darauf machen. Zeitungsberichte über den stigmatisierten Pater lösen beispiellose Pilgerwellen aus. Die Kreuzigungsmale sollten Pater Pios Körper zeichnen bis kurz vor seinem Tod, als sie, so unerklärlich wie sie gekommen waren, verschwanden.

Der Heilige Stuhl war anfangs skeptisch. In den 1920-er-Jahren stufte ein medizinischer Gutachter der Inquisitionsbehörde die Erscheinung als hysterisch bedingt ein. Zeitweise verbot der Vatikan Pater Pio öffentliche Messfeiern und Briefkontakt mit Gläubigen. Im Zug des Selig- und Heiligsprechungsverfahrens ließ der Vatikan alle vorliegenden medizinischen Gutachten abermals prüfen sowie zahlreiche Zeugen einvernehmen. Die Gutachter kamen zu dem Schluss, dass die Stigmata Pater Pios auf natürliche Weise nicht begründet werden können. Allerdings kursieren immer noch alternative Erklärungsversuche der Wundmale. Zuletzt sorgte im Herbst 2007 in Italien ein Buch für Schlagzeilen, das die Stigmata nicht auf ein Wunder, sondern auf Phenolsäure zurückführt.
(rv/kna 20.06.2009 gs)







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