Die Entführung deutscher Christen im Jemen steht möglicherweise in Zusammenhang mit
deren Missionierungsversuchen im Land. Nach Informationen des deutschen Magazins „Der
Spiegel“ soll es vor wenigen Monaten in Saada zu Auseinandersetzungen zwischen einem
der entführten Deutschen und Muslimen gekommen sein. Die Muslimen hätten den Mann
aufgefordert, seine Missionierungsversuche einzustellen. Das Magazin stützt sich auf
Erkenntnisse des deutschen Auswärtigen Amtes. Der entführte deutsche Techniker aus
Sachsen hatte von dem Zwischenfall in einem Rundbrief an Freunde in Deutschland berichtet
und dabei auch Gespräche mit Muslimen über Religion erwähnt. Auch in den Hinterlassenschaften
der beiden von den Entführern erschossenen deutschen Frauen aus dem westfälischen
Lemgo fanden die Ermittler Missionsschriften. Wegen des vermuteten Zusammenhangs zu
Missionierungsversuchen hält der Krisenstab des auswärtigen Amtes Islamisten als Täter
für wahrscheinlich. Die von der jemenitischen Regierung zunächst verdächtigten schiitischen
Rebellen unter Führung von Abd al-Malik al-Huthi weisen bisher jede Verantwortung
von sich. (idea/der spiegel 21.06.09 pr)