Laschet: Wirtschaftskrise fordert auch Eltern heraus
Der nordrhein-westfälische
Familienminister Armin Laschet lobt die Partnerschaft des Bistums Münster zu fünf
Bistümern in Ghana. Der CDU-Politiker, der am Samstag von einer einwöchigen Ghana-Reise
zurückkehrte, konnte sich vor Ort von der Effizienz der münsterschen Projekte überzeugen.
Die Kirche sei „eine wichtige Stütze des Wandels“, so Laschet gegenüber Radio Vatikan.
Allerdings:
„Viele von denen, die mit Unterstützung aus Münster eine eigene
Existenz aufgebaut haben, machen sich nun Sorgen über die Krise der Weltwirtschaft.
Bei vielen Begegnungen wurde deutlich, dass auch Entwicklungsländer wie Ghana unter
den Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise leiden. Vor allem die Ärmsten laufen
Gefahr, dass sich ihre Lage durch die Auswirkungen der weltweiten Krise weiter verschlechtert.
Besonders die wichtigen Rücküberweisungen von Familienangehörigen aus dem Ausland
gehen deutlich zurück - weil diejenigen, die in Europa, Asien oder dem Nahen Osten
als billige Arbeitskräfte Geld verdienen, ihre Jobs verlieren. Deshalb können sie
ihre Familien in den Entwicklungsländern nicht länger unterstützen.“
Doch genau
darauf seien die Entwicklungsländer angewiesen, so Laschet. Die Krise, die nicht von
den Ärmsten ausgelöst worden sei, treffe diese nun wohl am härtesten.
„Papst
Benedikt hat bei seinem Besuch in Afrika im März diesen Jahres deutlich gemacht, dass
es mehr braucht als die Wiederherstellung funktionierender Märkte und globaler Regeln
für die Wirtschaft. Er hat eine Erneuerung der Werte angemahnt. Deshalb hat der Heilige
Vater nicht an Wirtschaftslenker appelliert, nicht an Manager und Politiker - sondern
auch an die Eltern. In einer Zeit, in der - so sagte er - soviele Menschen keine Skrupel
haben, ohne geringste Rücksichtnahme auf die am meisten Benachteiligten zu versuchen,
die Tyrannei des Materialismus durchzusetzen, müssten Eltern besonders achtsam sein
und ihren Kindern Werte vermitteln.“