Immer mehr Zivilisten
geraten bei Kämpfen zwischen Guerilla und Regierungskräften zwischen die Fronten.
Darüber ist die Kirche in Kolumbien besorgt. Sie trauert um einen Katechisten und
Dozenten für katholische Soziallehre, der am Donnerstag ums Leben gekommen ist: Humberto
Echeverri Garri wurde im Nordosten Kolumbiens Opfer einer Guerilla-Gruppe.
„Der
Mord geschah im Departement Arauca, wo Echeverri bei einem Kurs für soziale Fortbildung
als Dozent mitwirkte“, berichtet unser Lateinamerika-Experte Luis Badilla. „Eine Gruppe
von Guerrilleros hat ihn praktisch während des Unterrichts entführt und dann gleich
umgebracht. In eben diesem Arauca war schon 1989 Bischof Jesus Jaramillo auf ganz
ähnliche Weise ums Leben gekommen: Man entführte ihn, machte ihm einen Scheinprozeß
wegen konterrevolutionärer Aktivitäten und richtete ihn dann hin.“
Kein Zweifel,
glaubt Badilla: Die Guerilla geht gegen alle vor, die sich an kirchlichen Menschenrechtsprogrammen
beteiligen.
„Professor Humberto Echeverri war vierzig Jahre alt – und vor ihm
sind dieses Jahr schon drei andere Personen aus diesem Kreis Engagierter ermordet
worden. Zwei Dozenten und sogar ein 16-jähriges Mädchen, das an einem solchen Kurs
der sozialen Fortbildung teilgenommen hatte! Die bewaffneten Gruppen wollen der Kirche
nicht erlauben, auch nur das Geringste zu tun, das ihre Kreise stören könnte. Wenn
sie den Menschen in schwierigen Gegenden zu mehr Selbstbewußtsein verhilft, wird die
Kirche dadurch für solche Gruppen zur konterrevolutionären Kraft...“