Der Vatikan will offenbar bald seine Kontakte zu den Traditionalisten offiziell neu
strukturieren. Das berichtet die Katholische Nachrichtenagentur. Die bislang eigenständig
operierende päpstliche Kommission „Ecclesia Die“, die die Verhandlungen mit rückkehrwilligen
Mitgliedern der Priesterbruderschaft St. Pius X. und ähnlichen Gruppen koordiniert,
soll direkt der Glaubenskongregation unterstellt werden. Die Änderung werde noch in
diesem Monat durch ein Schreiben des Papstes, vermutlich im Rang eines Erlasses („Motu
proprio") verfügt, verlautete laut der Agentur aus römischen Kirchenkreisen. Danach
soll der Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal William Levada, künftig unmittelbar
für den Kontakt zu jenen Traditionalisten zuständig sein, die in eine volle Gemeinschaft
mit dem Papst zurückkehren wollen. Für die laufenden Amtsgeschäfte soll ein Sekretär
oder Vize-Präsident ernannt werden. Benedikt XVI. hatte die Veränderung bereits
in einem Brief vom 10. März an die Bischöfe der Weltkirche in Aussicht gestellt. In
dem Schreiben hatte er die Aufhebung der Exkommunikation der vier 1988 von Erzbischof
Marcel Lefebvre (1905-1991) geweihten Bischöfe erläutert und Kommunikationspannen
bei der Umsetzung seines Gnadenaktes eingeräumt. (kna 12.06.2009 bp)