2009-06-11 15:02:31

D: Bischof Bode zum Streit mit den Piusbrüdern


RealAudioMP3 Solange nicht klar ist, ob die Piusbruderschaft zu allen Teilen des kirchlichen Lehramtes steht, ist es für sie „nicht gut, Priester zu weihen“. Das sagte im Gespräch mit dem Kölner domradio der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode. Er war Festprediger beim Fuldaer Bonifatiusfest am vergangenen Sonntag – am selben Tag weihte die vom Vatikan nicht voll anerkannte Priesterbruderschaft eine Kapelle in unmittelbarer Nachbarschaft. Bode bewertet das Verhalten der traditionalistischen Gruppe als „ziemlich provokativ“:

„Es geht ja erstmal darum, dass - nachdem der Papst die Hände weit ausgebreitet hat - auch geklärt werden muss, wie denn wirklich die Versöhnung zustande zu bringen ist. Und ob wirklich die Piusbrüder zum Konzil - zu allen Teilen des Konzils - stehen. Solange das nicht geklärt ist, ist es nicht gut, Priester zu weihen. Diese Kapelleneinweihung ist keine riesige Geschichte - aber sie war nun genau zum gleichen Zeitpunkt wie das Bonifatiusfest in Fulda. Einen Steinwurf weit vom Dom entfernt. Ich weiß nicht, ob es nicht doch eine bewusste Geschichte gewesen ist... Und das, meine ich, sollte man vermeiden, wenn man auf der einen Seite Versöhnung sucht - und auf der anderen doch solche provokanten Akte aufeinander setzt.“

Die Piusbruderschaft plant, Ende Juni 21 Männer zu Priestern zu weihen, drei davon in Zaitzkofen in der Nähe von Regensburg. Eine Genehmigung des Vatikans dazu liegt nicht vor. Bischof Bode wünscht sich eine grundsätzliche Erklärung des Heiligen Stuhles:

„Ich hoffe, dass einige Dinge geklärt werden, wie es auch kirchenrechtlich darum geht, wenn nun die Priesterweihen stattfinden. Was bedeutet das für eine Wieder-Exkommunikation? Oder auch die weitere inhaltliche Gestaltung der Gespräche? Denn ich habe den Eindruck, dass erstmal die Hand ausgestreckt ist - und damit ist sicherlich ein großes Entgegenkommen verbunden. Jetzt muss in die Einzelheiten eingestiegen werden. Es ist ein großer Vorteil, dass das nun bei der Glaubenskongregation liegt, und soweit ich die wichtigsten Vertreter dort kenne, wird das auch einen guten Weg nehmen.“

Das gesamte Interview mit Bischof Bode von Osnabrück gibt es beim Domradio zum Nachlesen und –Hören.

(rv 11.06.2009 gs)








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