2009-06-10 12:49:54

Österreich: Religionsvertreter beim Bundeskanzler


RealAudioMP3 Für eine solidarische und integrative Gesellschaft wollen sich in Zukunft die in Österreich staatlich anerkannten Kirchen und Religionsgemeinschaften vermehrt einsetzen. Das ist das Ergebnis eines Treffens von Vertretern aller 14 anerkannten Kirchen und Religionsgemeinschaften mit Bundeskanzler Werner Faymann am Dienstag in Wien. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sei das Verständnis füreinander wichtiger als die Gegensätze, betonte Faymann nach dem rund einstündigen Gespräch vor Journalisten.
„Es geht um die Stärkung der Gemeinsamkeit sowohl in der Jugend wie in anderen gesellschaftlichen Bereichen“, sagte Kardinal Christoph Schönborn. Der Wiener Erzbischof wertete die Begegnung, bei der man auch konkrete Initiativen besprochen habe, die nun intern weiter beraten werden sollen, als einen „ersten guten Schritt“. Für den Herbst ist ein weiteres Treffen geplant.
Auch in Österreich werde nun der kontinuierliche Dialog der politisch Verantwortlichen mit den Religionsgemeinschaften realisiert, freute sich der evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker: „Es geht um die Frage, was Kirchen und Religionsgemeinschaften beitragen können für eine integrative Gesellschaft, die auch in wirtschaftlich nicht einfachen Zeiten die Solidarität stärkt gegenüber dem Auseinanderdriften und gegenseitigen Aufhetzen.“
Die Religionsvertreter seien allesamt davon überzeugt, dass in der Vielfalt Bereicherung liege, sagte Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg nach dem Treffen. Die Religionen wollten ihren „geringen, aber nicht ganz unwichtigen Einfluss“ einbringen. „Ein gutes Wort kann viel für die Förderung der Demokratie und des österreichischen Staates bewirken“, meinte der Oberrabbiner.
Kein Thema war dem Vernehmen nach der EU-Wahlkampf. Der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGiÖ), Anas Schakfeh, hatte sich allerdings unmittelbar vor Beginn der Sitzung in Interviews auch eine Stellungnahme der anderen Religionsvertreter zur „inakzeptablen Sprache“ im abgelaufenen EU-Wahlkampf gewünscht. Politiker hätten in den vergangenen Wochen „den herrschenden Religionsfrieden in Österreich riskiert“, um „einige Prozentsätze an Stimmen zu gewinnen“.
(kap 10.06.2009 bp)








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