2009-06-09 13:53:24

Vatikan/Israel: Keine Beschlagnahmung von Kirchenkonten


RealAudioMP3 Israel wird keine Konten katholischer Schulen beschlagnahmen. Das teilte die israelische Botschaft beim Heiligen Stuhl am Dienstag mit. Damit weist sie Medienberichte zurück, die über einen solchen Schritt spekuliert haben. Das Finanzministerium hatte zwar die Konten bereits blockiert. Das sei aber ein Fehler gewesen, wie das Ministerium jetzt einräumte.

In einer kurzen Medienmitteilung wird darauf hingewiesen, dass Gelder des israelischen Bildungsministeriums an katholische Bildungseinrichtungen keineswegs zurückbehalten werden. Ausführlicher war eine Note des israelischen Außenministeriums. Es hatte Montagabend bekannt gegeben, dass es sich um ein Missverständnis gehandelt habe. Mit dem Zugriff auf die Konten sollten die betreffenden kirchlichen Einrichtungen gezwungen werden, Steuern zu bezahlen - allerdings ist es noch gar nicht ausgemacht, dass sie das überhaupt müssen. Genau um diesen Punkt geht es nämlich in den vatikanisch-israelischen Verhandlungen, die sich schon seit mehr als einem Jahrzehnt dahinziehen. Im Zentrum dieser Verhandlungen steht die Frage, wie weit sich der Staat Israel die großzügigen Steuerbefreiungen für kirchliche Einrichtungen zu eigen macht, die von den osmanischen Sultanen vor 1918 durch besondere „Firmane“ gewährt worden waren.
An diesem Dienstagmorgen erklärte der Nuntius in Israel, Erzbischof Antonio Franco, dass es „keine besondere alarmierende Nachricht“ gewesen sei. Der Staat Israel habe schnell und korrekt reagiert. Das Gespräch zwischen dem Heiligen Stuhl und Israel zu Steuerfragen werde wie bisher fortgeführt. Allerdings fügte Nuntius Franco an, dass ein für diesen Mittwoch geplantes Treffen verschoben werde. Grund dafür sei, dass ein wichtiger Unterhändler an dem Treffen nicht teilnehmen könne.

(rv/sir/kap 09.06.2009 mg)







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