Der deutsche Distriktobere
der traditionalistischen Priesterbruderschaft Pius X., Franz Schmidberger, hat gestern
in Fulda eine neue Kapelle der Bruderschaft eingeweiht.
Nicht weit von der
Kapelle entfernt feierte Diözesanbischof Heinz Josef Algermissen zur gleichen Zeit
mit über 7000 Menschen das Bistumsfest des Heiligen Bonifatius. Algermissen hatte
es katholischen Gläubigen untersagt, an der Kapellenweihe teilzunehmen. Die Weihe
sei unerlaubt und ein gefährdender Akt für die Kirche, so der Bischof. Die Kirche
werde sicher nicht zukunftsfähiger durch eine provokative Weihe der Piusbrüder. Algermissen
fragte in der Festpredigt am Sonntag weiter, ob das denn die Antwort sein könne auf
die ausgebreiteten Arme des Heiligen Vaters? Franz Schmidberger meinte hingegen, dass
das zeitliche Zusammentreffen mit dem Bonifatiusfest rein zufällig sei. Von Provokation
könne keine Rede sein. Außerdem laden die Piusbrüder Bischof Algermissen dazu ein,
„an einem der nächsten Sonntage selbst die heilige Messe in der neuen Kapelle im überlieferten
Ritus zu feiern“, so Schmidberger. Dass der Bischof der Einladung folge, könne man
sich beim besten Willen nicht vorstellen, sagte ein Sprecher der Piusbruderschaft.