2009-06-06 14:18:39

Vatikan: Venezolanische Bischöfe sehen Religionsfreiheit in Gefahr


RealAudioMP3 Die venezolanischen Bischöfe sind seit Anfang Juni zum Ad-Limina-Besuch im Vatikan. Dabei informieren sie Papst Benedikt XVI. und die Kurie über die aktuelle Situation und Projekte der Kirche in Venezuela. Diese habe unter der Regierung von Staatspräsident Hugo Chàvez einen schwierigen Stand, sagte gegenüber Radio Vatikan der Erzbischof von Caracas, Kardinal Jorge Urosa Savino. Der Staat versuche sie in ihrem Wirken einzuschränken und nähre antikirchliche Vorurteile:

„So wie die Regierung uns Bischöfen ablehnend gegenübersteht und uns angreift, entstehen auch Bewegungen unter der Bevölkerung, die das Leben der Kirche und die Religionsfreiheit stören. Ich glaube, für eine Regierung, die alles kontrollieren will, ist jede Form von Widerspruch unbequem und auch Bereiche und Auffassungen, die nicht unter der Aufsicht des Staates stehen, wie die Kirche. Und daher kommt es dann zu negativen Einstellungen und Aggressionen, wie jüngst der Angriff auf die Apostolische Nuntiatur in Caracas. All das schafft eine wirklich schwierige Situation und ich glaube daher, dass es sehr wichtig ist, unter den vielen Rechten der venezolanischen Bevölkerung, auch das Recht der Religionsfreiheit zu verteidigen.“ 
Der soziale und wirtschaftliche Kurs der Regierung entzweie die Gesellschaft und sorge für Spannungen, so der Kardinal weiter. Die Kirche wolle sich daher durch die Verkündigung der christlichen Botschaft für Einheit und sozialen Frieden einsetzen – trotz aller Anfeindungen.

„Natürlich haben wir dabei nie gegen die Verfassung oder die Gesetze verstoßen. Wir haben einfach nur unsere Sorge im Bezug auf einige Punkte deutlich gemacht, die unserer Meinung nach den sozialen und politischen Frieden sowie das demokratische Leben in Venezuela gefährden. Das haben wir mit großer Bescheidenheit und ohne jede Parteilichkeit erklärt, mit der Absicht, zum Frieden und Fortschritt in Venezuela und zur Lösung seiner Probleme beizutragen.“ 
Die Kirche in Venezuela wolle sich künftig vor allem in der Jugend- und Familienarbeit engagieren. Das hätten die Bischöfe auch im Abschlussdokument ihrer fünften Generalversammlung Ende April in Aparecida festgehalten. Die venezolanischen Bischöfe sind noch bis 18. Juni zu Gesprächen im Vatikan.

(rv 06.06.2009 ad)







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