Der Papstbesuch im Heiligen Land ist vorbei – die Pilger können kommen! Wer in die
Realität des Heiligen Landes eintauchen will, der sollte zu einem neuen Buch von Paul
Badde greifen. Der unkonventionelle Journalist ist einer der interessantesten christlichen
Schriftsteller der Ära Benedikt 16... und kennt Jerusalem von innen. Er hat auf den
Spuren Jesu, den Rosenkranz in der Hand, atemberaubende Entdeckungen gemacht und erzählt
anrührend, persönlich und mit Witz. Die Lektüre ist nicht nur bereichernd, sondern
vor allem spannend: Badde ist mittlerweile eine Art „Indiana Jones“ des Christentums,
und dies ist eines seiner besten Bücher. Hinzu kommt, dass er hier Gespräche mit dem
inzwischen verstorbenen Benediktiner-Archäologen Bargil Pixner auswertet – das Vermächtnis
eines großen Jesus-Kenners, der Israel und Palästina als „fünftes Evangelium“ las
und deutete. So nahe wie in diesem Badde-Buch kommt man dem Heiligen Land unseres
Glaubens sonst selten oder nie. Einem unkonventionellen Mönch aus Jerusalem begegnet,
wer zu einem neuen Gesprächsbuch von Benedikt Lindemann greift: Der Abt der Dormitio-Benediktinerabtei
auf dem Zionsberg erzählt seinen Werdegang. Vom Schüler im Sauerland, der den Religionsunterricht
abwählte und jeden Abend in Paderborn in die Kneipe ging, bis zum Abt-Thron in der
heiligen Stadt: Ein Weg mit vielen Windungen und Krisen, eine überraschende Lektüre.
Sie macht wirklich Lust darauf, mit Abt Benedikt mal einen Kaffee in der Dormitio-Abtei
zu trinken... Dieser Mönch ist ein sauerländischer Sturschädel, aber voller Humor.
Und listenreich, wenn es darum geht, Menschen verschiedener Herkunft oder Religion
ins Gespräch zu bringen – oder „ins Gebet zu nehmen“... Heiliges Land ist auch
der Irak, Ausgangsort der langen Wanderung Abrahams. Der Lateinische Erzbischof von
Bagdad, der aus dem Libanon stammende Jean-Benjamin Sleiman, schildert in einem Opus,
das kein Buch, sondern ein „Aufschrei“ sein will, die stolze Geschichte der Christen
im Irak, vor allem aber ihre gefährdete Lage heute. Er appelliert nicht nur an die
Staaten, mehr für die Sicherheit im Irak zu tun, er stellt auch den Kirchen und den
Christen des Iraks allgemein sehr unangenehme Fragen. Die Lektüre macht deutlich:
Das Überleben des Christentums im Irak hängt an einem seidenen Faden – und oft stehen
die zerstrittenen christlichen Grüppchen sich selbst im Weg... Ein bedrückendes, ein
verstörendes, aber ein zutiefst notwendiges Buch.
Paul Badde: Heiliges Land.
Auf dem Königsweg aller Pilgerreisen. Gütersloher Verlagshaus, ca. 20 Euro Abt
Benedikt M. Lindemann OSB: Freiheit, die ich meine. Einsichten eines Mönchs aus Jerusalem.
Gütersloher Verlagshaus, ca. 20 Euro Jean Benjamin Sleiman: Der Aufschrei
des Erzbischofs von Bagdad. Christliche Kirchen im Irak. Echter Verlag, 12 Euro