Katholische Orden in Irland sind bereit, mehr Schadenersatz in 18 Fällen von sexuellem
Missbrauch zu zahlen. Laut einem Online-Bericht der Tageszeitung „The Irish Times“
verständigten sich die Orden bei einem Treffen mit Premierminister Brian Cowen am
Donnerstagabend außerdem auf eine unabhängige Bewertung ihres Vermögens. Man wolle
eine größere Geldsumme in eine Stiftung einzahlen, hieß es. Genaue Zahlen wurden aber
bislang nicht genannt. Regierungsvertreter hatten zuvor angedeutet, die Orden sollten
die Hälfte der tatsächlichen Kosten tragen. Der Minister für Bildung und Erziehung,
Batt O'Keeffe, bestätigte laut der Zeitung, dass die Ordensgemeinschaften mit der
Regierung „kooperieren“ wollten. In zwei Wochen soll es einen ersten Fortschrittsbericht
mit konkreteren Ergebnissen geben. - In einem Abkommen mit der irischen Regierung
aus dem Jahr 2002 war eine Höchstgrenze von 128 Millionen Euro für kirchliche Schadenersatzzahlungen
festgelegt worden. Der tatsächliche Schaden wird aber auf mehr als eine Milliarde
Euro geschätzt. Die Orden hatten zunächst gezögert, sich auf weitere Leistungen einzulassen.
Gegner einer neuen Einigung hatten argumentiert, die Vermögenswerte der Kirche würden
häufig überschätzt. Laut einem im Mai veröffentlichten unabhängigen Bericht sind mehr
als 2.000 Kinder in katholischen Erziehungseinrichtungen in Irland über Jahre misshandelt,
geschlagen oder sexuell missbraucht worden. (kna/apic 05.06.2009 bp)