In dem Land dürfen ungeborene Kinder abgetrieben werden, wenn die Mutter nicht mit
dem Geschlecht einverstanden ist. Das hat die Nationale Sozial- und Gesundheitsbehörde
in Stockholm entschieden. Eine Mutter von zwei Töchtern aus Eskilstuna (Südschweden)
hatte zwei Abtreibungen vornehmen lassen, weil sie nicht noch eine dritte Tochter
wollte. Als sie bei einer erneuten Schwangerschaft die Ärzte wieder darum bat, ihr
das Geschlecht des Kindes mitzuteilen, fragten diese die Behörde um Rat. Antwort:
Abtreibungen aufgrund des Geschlechts dürfen nicht verweigert werden. Andernfalls
verstoße man gegen die geltende Rechtslage, die eine Abtreibung bis zur 18. Woche
erlaubt. Laut einem Bericht des Schwedischen Tageblatts hat inzwischen ein Abtreibungstourismus
zwischen Norwegen und Schweden eingesetzt: Da in Norwegen Abtreibungen nur bis zur
zwölften Woche erlaubt sind, man das Geschlecht aber erst danach erfahren darf, reisten
immer mehr Schwangere in das Nachbarland. Darunter seien besonders Frauen aus anderen
Kulturen. „Wenn eine Frau schon drei oder vier Mädchen hat und aus der Türkei stammt,
ist der Druck groß, einen Jungen zu bekommen“, zitiert das Blatt einen Abtreibungsarzt.
(idea 04.06.2009 sk)