Das überwiegend katholische Osttimor hält an seinem Verbot von Abtreibung fest. Eine
Gesetzesänderung erlaubt zwar ab diesem Juni eine Ausnahme für den Fall, dass das
Leben der Mutter in Gefahr ist; doch bleibt Abtreibung eine Straftat. Dafür muß das
Land derzeit Kritik von den Vereinten Nationen einstecken. Ein UNO-Komitee, das die
Einhaltung der „Konvention gegen Diskriminierung von Frauen“ beobachtet, untersucht
das Strafrecht Osttimors. In einem Bericcht an das Komitee schreiben die Behörden
Osttimors, Abtreibung sei ein „sensibles Thema“ im Land, „gerade im Hinblick auf traumatische
Ereignisse in den letzten Jahren“. Indonesien habe Osttimor in den 24 Jahren der Okkupation
Programme zur Familienplanung aufgezwungen, über die sich die Bevölkerung „weithin
geärgert hat“. Empfängnisverhütung sei in der Kultur Timors prinzipiell unpopulär;
Männer wie Frauen sähen darin ein Instrument, das sexuelle Freizügigkeit anheize,
während gleichzeitig die Zahl an Kindern reduziert werde. Ebenso betont der Bericht,
dass geschlechtsspezifische Unterschiede von der Nation hochgehalten würden, da sie
die Integrität der Familie ebenso wie das Wohlbefinden der Frau schützten. (zenit
04.06.2009 sk)