2009-06-03 14:23:00

Vatikan: Verurteilung Galileis „wohl begründet“


Der „Chefhistoriker“ des Vatikans, Walter Brandmüller, nennt die Verurteilung von Galileo Galilei (1564-1642) „wohl begründet“. Der Astronom lebte zwar neun Jahre unter Hausarrest, sei aber ein „guter Katholik“ gewesen und habe die Autorität der Kirche „fraglos anerkannt“, sagte der Präsident des Päpstlichen Komitees für Geschichtswissenschaften der Mittwochausgabe der deutschen Tageszeitung „Die Welt“. Nach den Worten des emeritierten Professors für Kirchengeschichte kam der Prozess gegen Galilei wegen dessen Erschleichung einer Druckerlaubnis in Gang. Das Heilige Offizium habe ihn daneben lediglich aufgefordert, seine Theorie über das Sonnensystem als Hypothese und nicht als exakte Beschreibung zu vertreten. Damit sei die Inquisitionsbehörde nach modernen wissenschaftlichen Maßstäben sogar im Recht gewesen. Brandmüller nannte es eine weit verbreitete Falschinformation, dass Galilei wegen Häresie exkommuniziert worden sei: „Er war und lebte mit großer Selbstverständlichkeit in der Kirche.“ Bis zu seinem Tod habe er gebeichtet und die Kommunion empfangen. In dem Interview wies Brandmüller deshalb auch den Vergleich zwischen Galilei und dem Reformator Martin Luther zurück.

(kap 03.06.09 ske)







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