Papst bei Generalaudienz: „Blick zum Wahren und Schönen erheben“
Papst Benedikt XVI.
hat Gläubige bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch ermutigt, für das Wissen der
Zeit aufgeschlossen zu sein, es aber im Licht von Gottes Schöpferkraft zu betrachten.
In seiner Katechese ging das Kirchenoberhaupt vom Beispiel des heiligen Rabanus Maurus
aus, der in der Karolingerzeit als Mönch im deutschen Sprachraum wirkte:
„Er
wurde 780 in Mainz geboren, im Kindesalter kam er ins Kloster Fulda, wurde dort 822
Abt und schließlich 847 Bischof in seiner Vaterstadt. In Mainz ist er auch im Jahr
856 gestorben. Wegen seiner umfassenden Gelehrsamkeit hat man ihm den Beinamen ‚Lehrer
Germaniens‛ gegeben.“
Der Papst würdigte die vielfältigen Schriften von
Rabanus, zu denen exegetische und pädagogische Arbeiten gehören. Als Mönch nahm Rabanus
auch Stellung zu kirchlichen Streitfragen, verfasste Predigten, Hymnen und poetische
Werke. Darin habe Rabanus das Verständnis der Menschen für das Wort Gottes vertiefen
wollen, so der Papst:
„Nach seiner Überzeugung ist beim Glaubensakt nicht
nur der Verstand am Werk, sondern der ganze Mensch mit seinen Sinnen und Empfindungen.
In seinen Schriften geht es Rabanus also darum, nicht nur rationale Begriffe zu vermitteln,
sondern auf künstlerische Weise Anstöße zu geben, daß der Mensch seinen Blick zum
Wahren und Schönen erhebt und sich mit dem Geist, der Seele und den Sinnen dem Geheimnis
unserer Erlösung zuwendet.“
Zum Ende der Generalaudienz wandte sich der
Papst in verschiedenen Sprachen an die Tausenden von Menschen, die bei strahlendem
Sonnenschein auf dem Petersplatz zusammengekommen waren. Herzlich grüßte das Kirchenoberhaupt
auch die Besucher und Pilger deutscher Sprache:
„Der heilige Rabanus ermutigt
uns, für das Wissen der Zeit aufgeschlossen zu sein, zugleich aber auch alles im Licht
von Gottes Schöpferkraft und seiner erlösenden Güte zu sehen. „Denn in ihm leben wir,
bewegen wir uns und sind wir“, wie der heilige Paulus sagt (Apg. 17, 28). Für eure
Zeit hier in Rom wünsche ich euch Gottes reichen Segen.“