Ein katholischer Bischof
soll in Togo für Frieden und Gerechtigkeit sorgen: In der westafrikanischen Republik
wurde der Bischof von Atakpame, Nicodème Anani Barrigah-Bénissan, zum Vorsitzenden
der staatlichen Kommission für „Wahrheit, Gerechtigkeit und Versöhnung“ ernannt. Hauptaufgabe
der Kommission ist es, die politisch motivierten Gewalttaten in Togo während der Herrschaft
des 2005 verstorbenen Präsidenten Gaston Eyadema aufzuklären. Seine Ernennung sei
keine Überraschung gewesen, sagt uns Bischof Barrigah-Bénissan.
„Es
fand eine Volksbefragung statt, und die Mehrheit sprach sich dafür aus, dass ein Vertreter
einer Religionsgemeinschaft die Kommission leiten sollte. Der Präsident der Republik
Togo hat dann zusammen mit dem UNO-Vertreter bei den Gemeinden nachgefragt. Ich bin
Vorsitzender der bischöflichen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden - das wissen
nicht nur die Katholiken bei uns. Deshalb haben viele Religionsvertreter meinen Namen
genannt. Die Regierung und das Parlament haben sich dann für meine Ernennung ausgesprochen.“ Der
Kommission gehe es darum, ein „Klima des Vertrauens“ aufzubauen. Das togolesische
Volk habe Sehnsucht nach Frieden, so Bischof Barrigah-Bénissan.
„Die
Kommission soll zuerst die Gründe der Gewaltherrschaft erforschen. Wir müssen den
Kontext verstehen, in dem solche schrecklichen Taten geschehen konnten. Sobald wir
wissen, wie es dazu kam, geht es darum, die Täter zu finden und ihnen den Prozess
zu machen. Es muss aber eine Zusammenarbeit mit der Regierung geben. Sonst macht unsere
Arbeit keinen Sinn. Und die Schuldigen müssen unbedingt verurteilt werden, denn sie
haben sehr schreckliche Taten verübt.“ Der 46-jährige Bischof ist
Theologe und Diplomat. In Rom studierte er an der Päpstlichen Diplomatenakademie.
Ab 1997 war er als Nuntiatursekretär in Ruanda, El Salvador, Elfenbeinküste und Israel
tätig. Seit März 2008 ist er Bischof von Atakpame im Norden Togos.