2009-06-02 14:42:29

China: Erzbischof Schick sieht Hoffnungszeichen


RealAudioMP3 Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick glaubt an eine aufblühende katholische Kirche in China. Das sagt er gegenüber Radio Vatikan. Schick bereiste Mitte Mai mit einer sechsköpfigen Delegation unter anderem Hong Kong, Peking, Xi’an und Schanghai. Vieles sei dort noch zu verbessern, fügte der deutsche Weltkirchen-Bischof an. Man müsse aber bei der Kritik gegenüber China differenzieren. Erst am Montag hatte der chinesische Kardinal Zen Ze Kiung beklagt, dass sich die Lage der katholischen Kirche in China in den letzten Jahren verschlechtert habe. Dazu meint Bischof Schick:

„Man muss das aus unterschiedlichen Perspektiven sehen. Ich stimme Kardinal Zen zu, dass die offizielle chinesische Politik verstärkt Einfluss – besonders auf die Bischofsernennungen – ausübt. Das ist ein Faktum. Aber im Leben der Pfarreien ist es hingegen einfacher geworden. Es gibt beispielsweise einige Verordnungen von 2004, die viel Freiheit von Seiten der Regierung gewährt.“

Zur Spaltung der katholischen Kirche in China in die vom Staat anerkannte „Patriotische Vereinigung“ und in die so genannte „Untergrundkirche“ sagte der Bamberger Erzbischof, er habe keinerlei Kontakte zur regimetreuen „Patriotischen Vereinigung“ gehabt. Doch erkenne er überall den Willen und die Bereitschaft zur Einheit.

„Das sieht man bereits dadurch, dass es nur noch zehn Bischöfe gibt, die nicht von Rom anerkannt wurden. Darauf hat ja Kardinal Zen auch hingewiesen. Das heißt im Klartext: Es gibt viele Bischöfe - und die meisten sind von der Patriotischen Gemeinschaft anerkannt. Sie haben aber die Möglichkeit, als Bischöfe tätig zu sein. Gleichzeitig sind sie aber vom Apostolischen Stuhl anerkannt. Das zeigt die Durchlässigkeit.“

Derweil hat Kardinal Joseph Zen Ze Kiun zum 20. Jahrestag des Tiananmen-Massakers die chinesische Regierung zur Verantwortung gerufen. Es sei traurig, dass Peking das gewaltsame Vorgehen gegen die Demonstranten noch immer nicht als „Irrtum und Verbrechen“ anerkannt habe, sagte der emeritierte Erzbischof von Hongkong in einem Interview mit dem römischen Pressedienst Asianews.

(rv/kipa 02.06.2009 mg)







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