Die Lage der Katholischen Kirche in China hat sich in den vergangenen Jahren verschlechtert
und ist „Besorgnis erregend“. Das sagte Kardinal Joseph Zen Ze Kiung an diesem Montag
vor Journalisten in Hongkong, seiner früheren Bischofsstadt. Die chinesische Regierung
versuche Oberhirten, die sowohl von Peking als auch vom Heiligen Stuhl anerkannt seien,
davon zu überzeugen, dass die Unabhängigkeit der katholischen Kirche in China vom
Vatikan vorteilhaft sei. Dabei habe der „wundervolle Brief Papst Benedikts“ von 2007
gezeigt, dass der Konflikt nicht unvermeidlich sei. Kardinal Zen erinnerte daran,
dass von den heute rund 60 Bischöfen in der Volksrepublik China nur zehn nicht vom
Heiligen Stuhl anerkannt seien. Der 77-jährige Kardinal beschuldigte die „Patriotische
Vereinigung der chinesischen katholischen Kirche“, die Spannungen zwischen Vatikan
und China aufrechterhalten zu wollen. Auf diese Art wollten die Funktionäre „Macht
und Privilegien“ behalten. (ansa 01.06.2009 gs)