Papst Benedikt XVI.
wird 26. bis 28. September die Tschechische Republik besuchen. Das bestätigte der
vatikanische Pressesaal im Anschluss an eine Audienz des Papsts für den tschechischen
Staatspräsident Vaclav Klaus am Samstag. Weiter wurde mitgeteilt, dass Benedikt XVI.
Prag, Brno (Brünn) und Stara Boleslav (Altbunzlau) besuchen wird. Es ist die dreizehnte
Auslandsreise des Papstes. Zu dem Besuch haben ihn laut Vatikan Klaus und die Tschechische
Bischofskonferenz eingeladen. Benedikt XVI. empfing den Staatspräsidenten und dessen
Ehefrau Livia am Samstagvormittag in Privataudienz. Václav Klaus sei erfreut über
die Bestätigung des Papstbesuches, so die Medienmitteilung aus dem Vatikan.
Bei
ihrem Treffen erörterten der Papst und Präsident Klaus die Situation seines Landes
sowie die Beziehung zwischen Staat und Kirche. Weiter unterhielten sich der Papst
und Präsident Klaus über die Zukunft Europas und die Bedeutung des Christentums für
den europäischen Kontinent. Die Beziehung zwischen der katholischen Kirche und dem
tschechischen Staat ist gegenwärtig von einem Streit um die Rückgabe für die Enteignungen
während der kommunistischen Ära geprägt. Eine Staat-Kirche-Kommission hatte sich Anfang
2008 auf ein Entschädigungsmodell verständigt, das unter anderem finanzielle Leistungen
als Ausgleich für den beschlagnahmten Grundbesitz vorsieht.
Klaus traf anschließend
auch mit Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone und mit dem vatikanischen Außenminister
Erzbischof Dominique Mamberti zusammen.
59 Prozent der Tschechen gehören nach
einem Zensus von 2001 keiner Religionsgemeinschaft an. Das Land zählt damit zu den
säkularisiertesten Staaten des ehemaligen Ostblocks.