2009-05-30 12:53:46

Schönborn und Fischer: „Miteinander im Namen Gottes“


RealAudioMP3 Für ein Miteinander aller Menschen haben sich Österreichs Bundespräsident Heinz Fischer und Kardinal Christoph Schönborn am Freitagnachmittag ausgesprochen. Bei dem Festakt zum 150-jährigen Bestehen der Privatvolksschule der Erzdiözese Wien am Wiener Judenplatz wurden der Kardinal und der Bundespräsidenten von einigen der rund 250 Volksschüler verschiedenster Nationalitäten in deren jeweiligen Muttersprachen begrüßt. Die Feier musste wegen Schlechtwetters vom Judenplatz in die Kirche „Am Hof“ verlegt werden.

Kardinal Schönborn erinnerte bei der Feier an das Judenpogrom des Jahres 1421. Die Verbrennung von jüdischen Kindern, Frauen und Männern sei „eines der schrecklichsten Verbrechen in der Stadt Wien“ gewesen. Schönborn:

„Damals hat man vergessen, dass wir doch alle einen Gott haben, dass wir alle zusammengehören. Immer, wenn ich an den Judenplatz denke, denke ich an unsere Aufgabe, dass wir nicht im Namen Gottes gegeneinander sein dürfen. Und ich bete dafür, dass das, was in dieser Schule Wirklichkeit ist, auch in unserem Land in Zukunft Wirklichkeit bleibt.“

Ein Zeichen sei heute für Wien, dass an diesem Platz Kinder aus verschiedenen Ländern und mit verschiedenen Sprachen und Religionen zusammen lernen, unterstrich Schönborn. Der Bundespräsident erinnerte in seiner Rede an seine eigene Volksschulzeit während des Zweiten Weltkrieges. Es sei auch der Rehabilitierung der Bildung zu verdanken, dass Österreich nach dem Krieg trotz allem eine erfolgreiche Entwicklung genommen habe. Fischer:
 
„Einer der wichtigen Beiträge war: Viele Pädagogen und politisch Verantwortliche haben erkannt, wie wichtig die Schule, die Bildung und wie wichtig das Lernen des Zusammenlebens in einer Schule ist."

Menschen seien gleichwertig, egal welche Sprache sie sprechen, gab Fischer den zuhörenden Kindern mit auf den Weg:

„Wenn ihr in der Schule lernt, dass die Menschen, egal welche Sprache sie sprechen oder wo ihre Eltern geboren sind, gleichwertig sind und sich nicht unterscheiden nach der Sprache, nach dem Geburtsort oder nach der Religion oder nach der Hautfarbe, dann habt ihr schon etwas ganz Wichtiges gelernt.“

(kap/rv 30.05.09 pr)








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