Weltweit werden rund
250 Millionen Christen wegen ihres Glaubens verfolgt. Im Westen nehme man diese Entwicklung
aber viel zu wenig wahr, betonten jetzt christliche Organisationen in Wien. 75 Prozent
aller wegen ihrer Religion verfolgten Menschen seien Christen. Antonius Leitner von
„Christian Solidarity International“:
„Viele Christen in über 50 Ländern
der Welt dürfen keine Gottesdienste feiern, keine Kirchen bauen. Das alleine widerspricht
den Menschenrechten. Viele Christen werden festgenommen, manche geschlagen, gefoltert,
nicht wenige sogar ermordet: Wir gehen davon aus, dass jedes Jahr 175.000 Christen
wegen ihres Glaubens sterben.“
Unterdrückung und Verfolgung gebe es
vor allem im arabischen Raum, in Südamerika, Indien, China und Nord-Korea. Während
für die Kirche in China inzwischen bessere Zeiten angebrochen sind, seien vor allem
in Nordkorea die Zustände katastrophal, beklagte Herbert Rechberger von „Kirche in
Not“:
„Das kommunistische Regime unter Kim Jong Il behauptet ja, im
Land herrsche Religionsfreiheit. Die Realität aber sieht anders aus. Nach einem Bericht
der US-Kommission für internationale Religionsfreiheit werden Sicherheits- und Geheimdienstmitarbeiter
theologisch geschult und angewiesen, sich als Christen auszugeben, um sich Zugang
zu Gebetsversammlungen im Untergrund zu verschaffen. Schätzungen gehen von 50.000
bis 70.000 inhaftierten Christen aus. Nach Angaben früherer Aufseher gibt es Fälle,
in denen Christen in Lagern vor ihrer Erschießung ihre eigenen Gräber ausheben müssen.
Nordkorea gilt als das Land mit der stärksten Christenverfolgung in den kommunistischen
Ländern.“