Zentralafrikanische Republik: Ein seltsamer Streik
Katholische Priester haben einen am Mittwoch begonnenen „Streik“ ausgesetzt, wollen
aber weiterhin protestieren. Hintergrund ist der Rücktritt von Erzbischof Paulin Pomodimo
von Bangui. Die Priester des Landes hatten nach Medienberichten einen unbefristeten
Streik begonnen, der darin bestand, dass sie keine Messen mehr feierten und keine
Sakramente mehr spendeten. Gottesdienstbesucher seien wieder nach Hause geschickt
worden. Pomodimo war am Dienstag zurückgetreten. Medienberichten zufolge war zuvor
eine Vatikan-Kommission zu dem Schluss gekommen, dass sich zahlreiche Geistliche der
Diözese nicht an die priesterliche Lebensweise in Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam
hielten. Die Priester bemängelten dagegen, die Vatikan-Untersuchung zur Lage der Kirche
in der Zentralafrikanischen Republik sei parteiisch gewesen. Weiße Priester machten
sich derselben Vergehen schuldig, zitierte das Internetportal „Africa News“ aus einer
Solidaritätsversammlung von Geistlichen vom Wochenende. Papst Benedikt hatte am Dienstag
das Rücktrittsgesuch des 54-jährigen Erzbischofs Pomodimo angenommen. Der Vatikan
gab an, die Entscheidung sei in Übereinstimmung mit Kanon 401 Par. 2 des Kirchenrechts
erfolgt; danach kann ein Diözesanbischof aus Gesundheitsgründen oder aus schwerwiegenden
Gründen, die ihn an seiner Amtsausübung hindern, zum Einreichen seines Rücktritts
aufgefordert werden. Die Presse in Bangui schreibt, die Vatikan-Entscheidung stehe
im Zusammenhang mit dem Zölibat.