Katholische Gemeinschaften, die für Missbrauch in Heimen und Internaten verantwortlich
sind, sollen Entschädigungen zahlen. Das fordern irische Regierungsvertreter nach
der Veröffentlichung eines unabhängigen Berichts, der schwere Vorwürfe gegen 18 katholische
Gemeinschaften erhebt. Der irische Staat geht von 14.000 Personen aus, die als Kinder
oder Jugendliche von Kirchenleuten missbraucht bzw. unterdrückt worden sind. Die verantwortlichen
kirchlichen Gruppen sollten nun ihr Vermögen offenlegen und in neue Verhandlungen
über Entschädigungen für die Betroffenen eintreten.
Derweil hat von Spanien
aus Kardinal Antonio Canizares die irischen Missbrauchsopfer um Verzeihung gebeten.
Canizares, bis vor kurzem Erzbischof von Toledo, ist neuer Präfekt der vatikanischen
Liturgiekongregation. In einem Fernsehinterview meinte Canizares allerdings, das,
was in einigen irischen Schulen bis in die neunziger Jahre hinein geschehen sei, sei
„nicht zu vergleichen mit den Millionen Leben, die durch Abtreibung zerstört werden“.