Die vom Vatikan nicht anerkannte Piusbruderschaft wird Ende Juni in Zaitzkofen bei
Regensburg je drei Männer zu Priestern bzw. Diakonen weihen. Das geht aus dem aktuellen
Rundbrief des Priesterseminars der traditionalistischen Bruderschaft hervor, die den
Termin auf Anfrage von Radio Vatikan an diesem Donnerstag bestätigte. Der spanische
Pius-Bischof Alfonso de Galarreta soll die Weihen vornehmen. Er gehört zu jenen vier
Bischöfen, die Erzbischof Marcel Lefebvre 1988 gegen den Willen des Papstes geweiht
hatte. Laut katholischem Kirchenrecht sind den Bischöfen der Piusbruderschaft Weihehandlungen
verboten, trotz der Aufhebung ihrer Exkommunikation durch Papst Benedikt XVI. Ende
Januar. Die Bischöfe haben derzeit keine Befugnis, ein Amt in der Kirche auszuüben.
Im Rundbrief der Priesterbruderschaft heißt es dazu, dass von einem „generellen Weihestopp“
in den bisherigen Verhandlungen mit dem Heiligen Stuhl „nie die Rede“ gewesen sei.
Das Bistum Regensburg warte noch auf Handlungsanweisungen aus Rom, bestätigte
Bistumssprecher Jakob Schötz gegenüber Radio Vatikan. Von den Weihen am 27. Juni war
im Bistum zum Zeitpunkt der Anfrage noch nichts bekannt. Der Regensburger Bischof
Gerhard Ludwig Müller hatte mehrfach erklärt, er erwarte von den Traditionalistenbischöfen,
dass sie unerlaubte Weihen unterlassen, bis ihr kirchenrechtlicher Status geklärt
sei. Noch vor zwei Monaten Wochen hatte die Priesterbruderschaft St. Pius X. eine
- unerlaubte – Subdiakonatsweihe offenbar auf Bitten Papst Benedikts von Zaitzkofen
nach Econe in der Schweiz verlegt.