Eine Wochenzeitung erhebt schwere Vorwürfe gegen Erzbischof Jan Sokol. Der langjährige
Erzbischof von Trnava soll in den 90-er Jahren in fünf Raten insgesamt 500 Millionen
slowakische Kronen veruntreut haben; das sind umgerechnet etwa 16 Millionen Euro.
Die Summe stamme aus dem Verkauf von Grundstücken der Kirche, so das Magazin „Tyzden“.
Sokol habe sie 1998 auf das Konto eines früheren Agents der kommunistischen Polizei
STB überwiesen, der heute in Kanada lebe. Ein Sprecher der slowakischen Bischöfe sprach
von „außerordentlich schwerwiegenden“ Anschuldigungen, die bereits von slowakischen
und vatikanischen Behörden untersucht würden. Der 75-jährige Sokol gilt als der umstrittenste
Kirchenvertreter in der Slowakei. Medien warfen ihm immer wieder vor, zu kommunistischer
Zeit ein Informant der Geheimdienste gewesen zu sein. Vor wenigen Wochen hatte Papst
Benedikt Sokols Rücktrittsgesuch aus Altersgründen angenommen. (ansa 26.05.2009
sk)