Konflikt um „Wir sind Kirche“: Ein Kommentar von P. Eberhard v. Gemmingen
Konflikte in der
Kirche sind schmerzlich, aber fast unvermeidlich. Sie zeigen: Einerseits gibt es eine
Ordnung, die durch die Verantwortlichen garantiert werden muss, andererseits gibt
es Gewissensfreiheit der Getauften. Diese haben die Pflicht, nicht nur zu gehorchen,
sondern ihre Überzeugung auch dann auszudrücken, wenn sie nicht mit der vorgegebenen
Ordnung übereinstimmt. Beides, Gesetzgebung und Widerspruch, muss allerdings auf dem
Evangelium aufruhen. Und zur Prüfung, ob dies der Fall ist, berufen sind die Amtsträger.
Der Heilige Geist wird angerufen, die Konflikte zu lösen – wie es schon in Jerusalem
geschah. „Wir sind Kirche“ fordert u.a. Laienmitsprache im Allgemeinen und bei Bischofsernennungen,
die Weihe von „viri probati“, Frauenordination, schnelleren Fortgang in der Einigung
zwischen Katholiken und Protestanten. Laien und Amtsträger müssen versuchen, im Heiligen
Geist Konflikte zu lösen. Dazu ist guter Wille nötig – auf beiden Seiten! (rv
27.05.2009 gem)