Im Streit um die Judenmission fordert der Augsburger Pastoraltheologe Hanspeter Heinz
eine „klare Stellungnahme“ der katholischen Kirche. Der bloße faktische Verzicht auf
die Judenmission, wie sie Kurienkardinal Walter Kasper mehrfach angesprochen habe,
verlange nach einer grundsätzlichen theologischen Begründung. Das schreibt der Vorsitzende
des Gesprächskreises „Juden und Christen“ beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken
(ZdK) in der „Herder-Korrespondenz“ vom Juni. Das Papier „Nein zur Judenmission“,
das der Gesprächskreis vorgelegt hatte, war auf Ablehnung aus den Reihen der Bischofskonferenz
gestoßen. Hanspeter Heinz warf den Kritikern eine Verzögerungstaktik vor. „Statt einer
Zuspitzung weiten sie das Thema in immer neue Kontexte aus, die es auch noch zu bedenken
gelte.“ So werde eine klare Entscheidung vermieden. Ziel des umstrittenen Papiers
sei es gewesen, die Debatte um die Judenmission möglichst knapp auf den Punkt zu bringen,
so der Pastoraltheologe. Überdies verstehe der Gesprächskreis seine Texte als Diskussionsbeiträge
und maße sich keine lehramtliche Autorität an. (kna 26.05.2009 ske)