„Friede ist
zuallererst eine Gabe Gottes, und seine Kraft liegt im Gebet“. So Benedikt XVI.
am Sonntag beim „Regina Caeli“ in Cassino im Anschluss an den Gottesdienst, den er
im Rahmen seines Besuchs an den Wirkungsstätten seines Patrons, des Heiligen Benedikts,
feierte.
„Der Friede ist gleichwohl dem menschlichen Einsatz anvertraut.
Auch die notwendige Energie, um den Frieden zu verwirklichen, kann im Gebet erlangt
werden. Es ist jedenfalls grundlegend, ein authentisches Gebetsleben zu pflegen, um
einen sozialen Fortschritt im Frieden zu erzielen. Auch hier lehrt uns die Geschichte
des Mönchtums, dass am Beginn großer Fortschritte in der Gesellschaft das tägliche
Hören auf das Wort Gottes steht, das die Gläubigen zu einer persönlichen und gemeinschaftlichen
Anstrengung drängt, gegen jede Form des Egoismus und der Ungerechtigkeit zu kämpfen.
Nur wenn man lernt, mit der Gnade Christi das Böse in sich und in den Beziehungen
zu den anderen zu bekämpfen und zu besiegen, wird man zu authentischen Erbauern des
Friedens und des gesellschaftlichen Fortschritts.“ Der Papst erwähnte auch
den Weltgebetstag für die Kirche in China, den er im vergangenen Jahr ausgerufen hatte
und jährlich am 24. Mai gefeiert wird.
„Meine Gedanken gehen zum gesamten
chinesischen Volk. Besonders grüße ich herzlich die Katholiken in China, und ich ermahne
sie, an diesem Tag ihre Gemeinschaft im Glauben an Christus und ihre Treue zum Nachfolger
des Heiligen Petrus zu erneuern. Unser gemeinsames Gebet führe zur Ausgießung der
Gaben des Heiligen Geistes, damit die Einheit unter allen Christen, die Katholizität
und die Universalität der Kirche immer tiefer und sichtbarer werden.“ Im englischen
und deutschen Teil seiner Ansprache gedachte Benedikt XVI. der zahlreichen Soldaten
des Zweiten Weltkriegs, die hier begraben sind.
„Einen herzlichen Gruß richte
ich an die deutschsprachigen Gäste hier in Cassino wie auch an alle, die über Rundfunk
und Fernsehen mit uns verbunden sind. Gerne nehme ich eure Anliegen mit auf den Berg,
wenn ich dort am Grab des heiligen Benedikt, des Patrons Europas, für den Frieden
auf diesem Kontinent und in der Welt bete. Ebenso gedenke ich aller Gefallenen des
Zweiten Weltkriegs, wenn ich am Abend stellvertretend den nahe gelegenen polnischen
Soldatenfriedhof besuche. Es fügt sich, dass genau heute sich zum hundertsten Mal
der Todestag von Abt Franz Pfanner aus Vorarlberg jährt, dem Gründer der Kongregation
der Missionare von Mariannhill. Nehmen wir ein Wort dieses Mönchs und Missionars mit
in die neue Woche hinein: „Lass das Licht der Freude und des Frohsinns brennen und
behüte es in deiner Seele“. Ja, lassen wir dieses Licht Christi in uns nicht ausgehen!
Der Herr geleite euch auf allen Wegen.“ (rv 24.05.2009 mc)