Die katholische Kirche könne nur zukunftsfähig werden, wenn sie die Eintrittswege
für Erwachsene in die Kirche stärkt. Das hat der Erfurter Bischof Joachim Wanke am
Samstag zum Abschluss des dreitägigen Kongresses „Christ werden – Christ bleiben“
der Deutschen Bischofskonferenz in Frankfurt hervorgehoben. Wanke, Vorsitzender der
Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz, betonte, die Hinführung erwachsener
Taufbewerber zum Glauben müsse „in unserer Kirche, beim Klerus, bei der pastoralen
Mitarbeiterschaft und in den Gemeinden noch ausdrücklicher und vor allem nachhaltig
zum Thema“ werden. Der Weg des Erwachsenen zur Taufe, aber auch der Weg solcher
getaufter „Neueinsteiger“ brauche eine qualifizierte Begleitung, unterstrich Wanke.
In dieser Abkehr von alten Lebensmustern hin zu einem neuen Lebensstil des Evangeliums
seien andere Christen und die Kirche insgesamt als Begleitung gefordert. Wer, gerade
auch in den neuen Bundesländern, miterlebe, wie Erwachsene den Glauben suchen, begreife,
„dass Kirche nicht nur die Pflicht hat, Mission zu betreiben, sondern von ihrem innersten
Wesen her Mission ist.“ Die Begleitung erwachsener Neu-Christen ist nach den Worten
Wankes aber auch für die christlich aufgewachsenen Kirchenmitglieder ein „Weckruf“:
Auch sie könnten so neu „auskunftswillig und dann auch auskunftsfähig über ihren eigenen
Glauben“ werden. Damit sei ein großes Ziel einer Pastoral in postmodernen Zeiten,
nämlich das persönliche Zeugnis einzelner Christen, erreicht. - Zu dem Fachkongress
hatte die Deutsche Bischofskonferenz in das Haus am Dom, das Bildungs- und Kulturzentrum
des Bistums Limburg in Frankfurt, eingeladen. (pm 24.05.2009 mc)