Papst an seine Diplomaten: „Dialog mit der Moderne“
„Spirituelle Festigkeit“
und die Fähigkeit zum „Dialog mit der Moderne“ – Diese Fertigkeiten sind nach Benedikt
XVI. für das Amt des Päpstlichen Diplomaten wichtig. Bei seiner Rede an diesem Samstag
vor den Vertretern der Päpstlichen Diplomatenakademie, unter denen sich der Akademiepräsident
Erzbischof Beniamino Stella befand, ging der Papst auch auf die neuen Herausforderungen
dieser verantwortungsvollen Aufgabe ein. Das Amt des päpstlichen Diplomaten könne
als „besondere priesterliche Berufung“ verstanden werden, so der Papst. Dabei sei
das Evangelium und das kirchliche Lehramt ein unabdinglicher Schlüssel, um komplexe
globale Probleme zu verstehen. Benedikt appellierte an die Diplomaten:
„Ihr
müsst Euch im aufmerksamen Lesen der menschlichen und sozialen Realität bilden. Dabei
solltet Ihr von einer gewissen persönlichen Sensibilität ausgehen, die jeder Diener
des Heiligen Stuhls besitzen sollte, und von den langjährigen Erfahrungen, die Ihr
im Laufe eures Amtes sammelt. Diese Fähigkeit zum Dialog mit der Moderne und der Kontakt
mit Personen und Institutionen verlangt von Euch eine robuste innere Struktur und
spirituelle Festigkeit ab, die Eure christliche und priesterliche Identität immer
besser sichern und profilieren soll.“ Die Diplomaten des Heiligen Stuhls sind
zugleich Priester. Für das priesterliche Amt sei eine „persönliche Beziehung“ zu Jesus
fundamental, die in schwierigen Zeiten Orientierung geben könne. Benedikt:
„Jesus
will uns zu seinen Freunden, Freunde, die seine Nähe suchen, seinen Lehren folgen
und sich dafür einsetzen, dass sie allen Menschen erfahren und geliebt werden. Der
Herr will uns heilig, das heißt als ‚die seinen‛. Er will nicht, dass wir eine aus
menschlicher Sicht interessante und bequeme Karriere verfolgen oder Erfolg und Applaus
anstreben. Er will, dass wir uns vollständig dem Guten der Seele widmen und bereit
sind, bis zuletzt unsere Pflicht zu erfüllen. Mit dem Bewusstsein, ‚selbstlose Diener‛
und froh zu sein, unseren kleinen Beitrag zur Verbreitung des Evangeliums zu leisten.“ (rv
23.05.2009 pr)