2009-05-22 15:12:47

Indien: Regierung muss nun Taten folgen lassen!


RealAudioMP3 Dem Wahlergebnis in Indien, das im Land selbst und in der Weltöffentlichkeit nahezu euphorisch aufgenommen wurde, müssen erst noch Taten folgen. Das betonte der indische Jesuit und Professor für Missionswissenschaft und den Dialog der Religionen, Francis X. D´Sa, im Gespräch mit Radio Vatikan. Zum einen gelte dies für die Situation der religiösen Randgruppen in Indien. D`Sa:

„Ich glaube, die künftige Regierung hat die Wahl auch für ihre Offenheit gegenüber den religiösen Minderheiten gewonnen. Zu einem bestimmten Zeitpunkt hat man das bezweifelt. Aber nach den extremistischen Ausschreitungen ist man zurückgekommen zu der Einsicht, dass vielleicht die Kongresspartei die Interessen der Minderheiten schützen wird. Die Rechtsradikalen haben ja in gewissen Teilen Indiens gegen die Minderheiten, besonders gegen Muslime und Christen, Unheil bewirkt. Und die Minderheiten sind unsicher geworden, in Orissa zum Beispiel. Diesbezüglich muss sich die Kongresspartei wieder einmal wie früher für die Minderheiten einsetzen. Was Indien jetzt gezeigt hat, ist, dass wir keine Politik des Hasses brauchen, keine Politik, die gegen die Minderheiten ist, keine Politik des extremistischen Hinduismus.“

 
Neben den Bemühungen um die Aussöhnung unter den verschiedenen Religionen erwarte das indische Volk aber auch ganz pragmatische Schritte von der neuen Regierung.

„Jetzt liegt es in der Verantwortung der Kongresspartei, ob sie ihr Mandat ernst nimmt und sich für das Volk, besonders für das ländliche Volk einsetzt, oder wieder arrogant und selbstsüchtig wird. Konkret müsste man schauen, dass man Trinkwasser auf den Dörfern hat, bessere Straßen, Elektrizität und Schulen, besonders im ländlichen Raum. Bisher hat man zu einseitig die Industrie betont. Die ist zwar wichtig, darf aber nicht auf Kosten der Landwirtschaft und der Landbevölkerung gehen.“

 
(rv 22.05.2009 vp)









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