2009-05-22 11:29:33

D: Kirchen loben „Erfolgsgeschichte Grundgesetz"


RealAudioMP3 In Berlin wird an diesem Freitag das 60-jährige Bestehen der Bundesrepublik Deutschland gefeiert. Bei einem Ökumenischen Gottesdienst im Berliner Dom zuvor erinnerte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, an die Bedeutung des Gottesbezuges und der Grundwerte in der Präambel des Grundgesetzes. Sie seien „das Fundament, auf dem wir auch heute stehen“. Wenn der Mensch dagegen die Ehrfurcht vor Gott bewusst aufkündige und sich selbst an die Stelle Gottes setze, werde die Bahn frei für Diktatur und Willkür, so Zollitsch.
An dem Gottesdienst nahmen die Spitzen von Staat, Politik und gesellschaftlichen Organisationen teil. Im Anschluss stand im Konzerthaus am Berliner Gendarmenmarkt ein Festakt mit einer Rede von Bundespräsident Horst Köhler auf dem Programm. Das Grundgesetz trat am 23. Mai 1949, an diesem Samstag vor 60 Jahren, in Kraft. Dieser Tag gilt als Gründungsdatum der Bundesrepublik.
Die Deutsche Bischofskonferenz und die Evangelische Kirche in Deutschland sprachen in einer gemeinsamen Erklärung zum Jahrtag von einer „Erfolgsgeschichte“.
Erzbischof Robert Zollitsch:
„Ich bin dankbar, dass wir das Grundgesetz haben und finde es auch großartig - selbst wenn jedes Grundgesetz, jede Verfassung auch ihre Mängel hat und man noch Wünsche dazu nennen könnte. Das Grundgesetzt ist wirklich eine Erfolgsgeschichte, denn es war die Grundlage für den Aufbau eines Staates, in dem die Menschenrechte an der Spitze stehen, in dem die menschliche Freiheit garantiert ist, eines Staates, der tatsächlich den Schutz des Bürgers garantiert und der durch die Spielregeln, die das Grundgesetz festlegt, zeigt, wie die Menschen miteinander umgehen können.“
Die Präambel des Grundgesetzes spricht von der Verantwortung vor Gott und den Menschen. Politiker und Kirchenvertreter sprechen vom Vorbildcharakter für Europa. Die Verfassung habe sich sowohl im politischen Alltag als auch in „Krisenzeiten unserer Demokratie“ bewährt, etwa bei der Wiedervereinigung Deutschlands, so die Kirchen in ihrem Grußwort.
60 Jahre Grundgesetz - das sind 40 Jahre Geschichte zweier getrennter Staaten und 20 Jahre seit dem Fall der Berliner Mauer. Papst Johannes Paul II. stellte sich bei seinem letzten Deutschlandbesuch demonstrativ vor das Brandenburger Tor. Im Juni 1996 sagte er dort:
„Das geschlossene Brandenburger Tor stand da wie ein Symbol der Trennung; als es endlich geöffnet wurde, wurde es zum Symbol der Einheit und zum Zeichen dafür, dass die Forderung des Grundgesetzes nach Vollendung der Einheit und Freiheit Deutschlands in freier Selbstbestimmung erfüllt ist. So kann man zu Recht sagen: Das Brandenburger Tor ist zum Tor der Freiheit geworden. … Den Berlinern und allen Deutschen, denen ich dankbar bin für die friedliche Revolution des Geistes, die zur Öffnung dieses Brandenburger Tores führte, rufe ich zu: Löscht den Geist nicht aus! Haltet dieses Tor geöffnet für euch und alle Menschen! … Der Mensch ist zur Freiheit berufen.“
Vor dem Brandenburger Tor findet am Samstag das Bürgerfest zu 60 Jahre Bundesrepublik statt. Im nahen Reichstagsgebäude wählt die Bundesversammlung den Bundespräsidenten für die kommenden fünf Jahre. Seit 1979 tritt sie traditionell am 23. Mai zusammen, dem Jahrestag der Verkündung des Grundgesetzes.
(rv/pm 22.05.2009 bp)








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