Als „Meilenstein“ für die christlich-jüdische Verständigung hat der Jüdische Weltkongress
die Reise Papst Benedikt XVI. ins Heilige Land bezeichnet. Obwohl die Visite kompliziert
gewesen sei, sei das Ergebnis positiv, betonte der Präsident des Verbands, Ronald
Lauder, am Mittwochabend in Rom nach seinem Besuch im Vatikan. Benedikt XVI. habe
jede Äußerung zum sensiblen Thema Holocaust mit großer Sorgfalt gemacht, heißt es
in einem Kommunique des Jüdischen Weltkongresses. Kardinal-Staatssekretär Tarcisio
Bertone habe in einer Unterredung mit der Delegation klargestellt, dass es in der
Kirche keinen Platz für Holocaust-Leugner wie Bischof Williamson gebe, und ausdrücklich
die „einzigartige Natur“ des Holocaust unterstrichen, heißt es in dem Kommunique weiter.
Zudem habe Bertone jüdische Wissenschaftler eingeladen, bei der Erforschung der Privat-Archive
von Pius XII. in der Zeit vor seiner Papstwahl 1939 mitzuarbeiten. Der Vatikan bemühe
sich zudem nach Kräften, auch die Dokumente für die Jahre 1939 bis 1945 verfügbar
zu machen.