US-Vizepräsident Joe Biden ist am Donnerstag im Kosovo eingetroffen, der letzten Station
seiner Balkan-Rundreise. Dabei will er auch das orthodoxe Kloster Decani besuchen.
Der für das Kosovo zuständige Diözesanbischof Artemije von Prizren hat sich zwar gegen
den Besuch des US-Vizepräsidenten, eines Katholiken, in Decani ausgesprochen. Doch
das derzeit tagende Konzil der serbisch-orthodoxen Kirche widersprach dem Bischof:
Biden sei im Kloster Decani willkommen. Das Konzil teilte auch mit, dass es die Entscheidung
von Bischof Artemije bedauere. Sie sei gegen die traditionellen christlichen Prinzipien
der Gastfreundschaft, die bei den Serben insbesondere in den Klöstern tief verwurzelt
sei. Das Kommen des USA-Vizepräsidenten bezeichnete das Konzil als einen „legitimen
Besuch in den Staaten der Region, darunter auch Serbien“. Bidens Entscheidung, Decani
zu besuchen, stelle eine „Geste des guten Willens“ dar – und eine klare Botschaft
an diejenigen, die es zerstören oder die serbischen Kirchen und Klöster im Kosovo
für sich beanspruchen wollen. Damit sind offensichtlich Versuche der kosovo-albanischen
Selbstverwaltung gemeint, die das serbische religiöse und kulturelle Erbe im Kosovo
als „kosovarisches Erbe“ betrachten.