Der Erzbischof von Mombasa ist besorgt über die Spannungen innerhalb der kenianischen
Regierung. In einer Botschaft ruft Erzbischof Boniface Lele zur „Achtung der anderen“
und zum „korrekten Gebrauch des Dialogs“ auf. Kenias „Regierung der nationalen Einheit“
ist eine Folge der heftigen Auseinandersetzungen, zu denen es im letzten Jahr zwischen
den Anhängern des Präsidenten Mwai Kibaki und den Anhängern des Premierministers Raila
Odinga gekommen war. Die anhaltenden Uneinigkeiten in den Reihen der Regierungskoalition
alarmieren auch die internationale Staatengemeinschaft. Am 13. Mai erklärten die Vereinigten
Staaten ihre „tiefe Sorge“ über die ständigen politischen Streitigkeiten in der Regierungskoalition.
Außerdem wird das Land von immer wieder neuen Korruptionsskandalen erschüttert. „Die
Kirche ist als Gewissen der Gesellschaft verpflichtet, die Menschen zu versöhnen,
damit der Aufbau des Landes und das friedliche Zusammenleben möglich sind“, so der
Erzbischof von Mombasa. „Warum gehen unsere Führungskräfte die Probleme nicht direkt
an, wenn ihnen die Interessen der Bürger wirklich am Herzen liegen?“