2009-05-20 14:47:39

Vatikan: Mehr Initiativen gegen Menschenhandel gefordert


Der Heilige Stuhl hat die Internationale Gemeinschaft dazu aufgerufen, schärfer gegen den Menschenhandel vorzugehen. Viele Nationen würden sich bisher mit kurzfristig angelegten Bekämpfungsstrategien begnügen, erklärte der Sekretär des päpstlichen Rats der Seelsorge für die Migranten und Menschen unterwegs, Erzbischof Agostino Marchetto. Schärfere Einwanderungsgesetze und Grenzkontrollen seien keine Lösung, betonte Marchetto am Dienstag auf einem Kongress der kirchlichen Hilfsorganisation „Gemeinschaft Papst Johannes XXIII.“. Bei dem „modernen Sklavenhandel“ handele es sich um ein vielschichtiges Problem, das entsprechend vielschichtig zu bekämpfen sei, mahnte der Erzbischof an. Dabei müsse das Prinzip der Menschenwürde im Zentrum stehen. Der Menschenhandel beschränke sich nicht nur auf die Sexindustrie, erinnerte Marchetto. Zwangsarbeit von Frauen, Kindern und Männern sei auch in anderen Sektoren verbreitet, wie im Bauwesen, in der Landwirtschaft und Gastronomie sowie im Pflege- und Haushaltsdienst. Ursachen seien Armut sowie ein Mangel an Bildung. Vor allem kirchliche Einrichtungen seien gefragt, sich für die medizinische und psychosoziale Versorgung der Opfer zu engagieren und sie bei der Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu begleiten.

(rv 20.05.2009 ad)









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