Indien: Volk wählt die Mitte, nicht den Extremismus
Für den Vorsitzenden
der indischen Bischofskonferenz, Stanislaus Fernandes, zeigt das Wahlergebnis von
diesem Wochenende, dass sich das indische Volk nach Stabilität sehnt. In seinen Augen
hat sich Indien auch klar sowohl gegen jede Form von Fundamentalismus, als auch den
Kommunismus entschieden. Indien hat sich überraschend eindeutig entschieden. Die
Kongresspartei von Sonia Gandhi hat eine beachtliche Mehrheit erzielt und wird die
kommende Legislaturperiode prägen. Damit wird der bisherige Regierungschef des Landes,
der 76-jährige Manmohan Singh, wohl in seinem Amt bleiben. Radio Vatikan hat Simona
Lanzoni, die für die NGO „Pangea“ vor Ort ist, um eine Stellungnahme zum Wahlausgang
gebeten:
„Indien hat sich entschieden, moderner zu werden. Ich würde sagen,
die Leute sind es leid, nationale Parteien als Führung zu haben, die in der Vergangenheit
eine sehr große politische Rolle gespielt haben. Gerade in Bombay hat man das gemerkt.
Einen Wandel hat es da sicher auch wegen der Wirtschaftskrise gegeben, die auch in
Indien sehr stark spürbar ist. Außerdem wollen sich die vielen religiösen Minderheiten
im Land durch die Regierung vertreten wissen. Vor allem aber verlangt die politische
Situation Indiens nach einem Klima des Dialogs und des Respekts. Besonders in Hinblick
auf Pakistan. Indien braucht diesen Respekt auch für die Situation im Land. Indien
braucht ihn, wie die Luft zum atmen. Und dieser Ansicht ist auch die internationale
Gemeinschaft.“