Israel/USA: Rabbiner „Papstbesuch positiv für jüdisch-christlichen Dialog“
Die Heilig-Land-Reise
Benedikts XVI. war ermutigend und ein Erfolg für die jüdisch-christlichen Beziehungen.
So äußerte sich der Präsident der Internationalen Bruderschaft von Christen und Juden,
Rabbi Yechiel Eckstein, am Samstag in einem Beitrag für die US-amerikanische Tageszeitung
„The Wall Street Journal“. Er sehe die Papstvisite in Israel viel positiver als
diese in den Medien des Landes vielfach dargestellt wurde. Insbesondere wies Eckstein
die darin geäußerte Kritik zurück, Benedikt XVI. habe bei seinem Besuch in der Holocaust-Gedenkstätte
Yad Vashem, die Shoah nur „halbherzig“ verurteilt. „Es steht außer Frage, dass der
Papst das Judentum zutiefst respektiert und solidarisch für die Sicherheit des israelischen
Staates einsteht“, so der Rabbi wörtlich. Bei seiner Begrüßungsrede am Flughafen habe
der Papst deutliche Worte gesprochen, „über die entsetzlichen Leiden von Juden während
des Holocaust, über ihre biblischen Rechte auf das verheißene Land Israel und die
tiefe Verbundenheit zwischen jüdischem und christlichem Glauben“. Auch habe Benedikt
XVI. gegenwärtigen und vergangenen Antisemitismus sowie jegliche Leugnung des Holocaust
klar verurteilt, so Eckstein weiter. Er glaube, dass der Papstbesuch wesentlich dazu
beigetragen habe, „die dunkle und gewalttätige Geschichte zwischen Judentum und Kirche
weiter zu verdrängen“.