2009-05-16 16:56:22

Indien: Sieg der Kongresspartei


RealAudioMP3 Die Christen in Indien sind erleichtert über den Ausgang der Wahlen in der größten Demokratie der Welt. Die regierende Kongresspartei ist als klarer Sieger hervorgegangen. Mit einem deutlichen Vorsprung zur hindunationalen Oppositionspartei BJP kann sie erneut die Regierung stellen. Der Erzbischof von Mumbai, Kardinal Oswald Gracias, sagte, gesiegt habe auch die Religionsfreiheit. Er sei stolz auf sein Land. Abraham Mathai, Generalsekretär des ökumenischen "All India Christian Council", sagte im Gespräch mit Radio Vatikan:

„Säkularismus impliziert Respekt für nicht-hinduistische Religionen. Aber das bedeutet nicht bloß Schutz, sondern muss schon vorher ansetzen: Viele von den schrecklichen Akten, die sich letzter Zeit in Indien sich gegen Religionsfreiheit zugetragen haben, wurden geradezu ermuntert von der Regierung, besonders in Orissa und jüngst in Madya Pradesh. Wir würden uns von der neu gewählten und revitalisierten Kongresspartei wünschen, dass sie sich von solchen Akten distanziert. Der Kongress muss in Zukunft darauf verzichten, eine Art B-Team der Hindunationalisten-Partei BJP zu sein. Ich stimme da mit der katholischen Bischofskonferenz Indiens überein: Natürlich ist der Sieg der Kongresspartei ein Sieg der säkularen Kräfte Indiens.“

Die Frage der Gewalt gegen religiöse Minderheiten ist der Prüfstein für die neue Regierung:

„Werden sie dazu in der Lage sein, greifbar, angemessene Erleichterung für Christen zu bringen und die 50.000 Opfer der Gewalt in Orissa zu entschädigen? Werden sie den Minderheiten sagen können: Seht, in der Verfassung sind eure Rechte geschützt? Werden sie den Armen sagen können: hier ist Essen, und es gibt noch Hoffnung jenseits des Hungers, weil diese Regierung es sich zum Anliegen macht? Denn wenn sie das nicht tut, dann regiert die Partei vielleicht weitere fünf Jahre, aber sie wird keine Unterstützung vom Volk bekommen.“
(rv 16.05.2009 gs)









All the contents on this site are copyrighted ©.