2009-05-15 13:44:58

Papst am Ort des Leidens und Sterbens Jesu – Eindrücke


RealAudioMP3 An diesem Freitagmorgen hat Benedikt XVI. in der Jerusalemer Grabeskirche gebetet, am Ort der Kreuzigung und Auferstehung Jesu. Es war ein bewegender Moment für das Kirchenoberhaupt. Stefan Kempis mit Eindrücken:

Jerusalems Altstadt an diesem Freitagmorgen: eine Geisterstadt. Im christlichen Viertel sind fast alle Geschäfte zu, in den Straßen ist kaum jemand zu sehen. Immerhin drängen sich Menschen an einer Barriere kurz vor der Grabeskirche, an der israelische Soldaten jetzt – 30 Minuten vor dem Eintreffen des Papstes – niemanden mehr durchlassen. Auch einen koptischen Bischof nicht.
Auf einmal ein Pulk von Sicherheitsleuten: und in der Mitte Benedikt XVI. Er geht mit schnellen Schritten durch den geschlossenen Basar zur Grabeskirche hinunter. Man sieht ihn von hier aus nur einen Moment, aber er sieht bewegt aus.
Den Rest weiß ich vom Fernsehen: Der Papst betet minutenlang alleine, fast unbeweglich, im Heiligen Grab. Im engen Raum ist nur eine Kamera an der Decke angebracht, sie starrt auf Benedikt und die marmorne Grabplatte Jesu hinunter. Kurz darauf dann kniet der Papst mit gefalteten Händen oben auf Golgotha; er wirkt gesammelt, gerührt. Ein orthodoxer Geistlicher hilft ihm dabei, eine Kerze anzuzünden. Für einen Moment sieht man ihn dann wieder von der Barriere aus, an der die israelischen Soldaten immer noch den Durchgang versperren. Der Papst am Ort des Leidens und Sterbens Jesu – was für ein Moment…

(rv 15.05.2009 sk)








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