Papst am leeren Grab Christi: "Mitten ins Herz getroffen"
Es war die letzte
Gebetsstation seiner achttägigen Pilgerreise ins Heilige Land: Benedikt XVI. besuchte
an diesem Freitagvormittag die Grabeskirche in Jerusalem. Er kam als Pilger, und sein
Aufenthalt an jener Stelle, wo Jesus Christus – der Überlieferung nach - von den Toten
auferstanden ist, sollte im Zeichen des Gebetes stehen. Stille Einkehr zu halten,
war Papst Benedikt dabei schier nicht möglich. Gedrängt voll war die Grabeskirche,
zu viele Menschen, überall Sicherheitspersonal und Medienleute. Dennoch schien
der Papst sehr bewegt vom biblischen Ort der Auferstehung. Seine Worte in der Grabeskirche,
die er als „eigenes Herz der Kirche“ betrachtete: „Wenn wir an diesem heiligen
Ort stehen und dieses wundersame Ereignis bedenken, wie können wir da nicht „mitten
ins Herz“ getroffen sein wie jene, die als erste die Predigt des Petrus am Pfingsttag
hörten? Hier ist Christus gestorben und auferstanden, und er stirbt nicht mehr. Das
leere Grab spricht zu uns von Hoffnung, von der Hoffnung, die uns nicht zugrunde gehen
lässt, da sie die Gabe des lebendigen Geistes ist. Das ist die Botschaft, die ich
euch heute, am Ende meiner Pilgerreise ins Heilige Land, hinterlassen möchte. Möge
durch Gottes Gnade die Hoffnung in den Herzen aller Menschen, die in diesen Ländern
wohnen, stets neu aufsteigen! Möge sie in euren Herzen wurzeln, in euren Familien
und Gemeinschaften bleiben und in einem jeden von euch ein immer treueres Zeugnis
für den Friedensfürsten anregen!“
Friede und Versöhnung
– für diese stehe die Grabeskirche in eindeutiger Weise. Das sei mehr als alles andere
der Wunsch des Papstes für die Menschen in Jerusalem und dem Heiligen Land. So könne
die Grabeskirche als Hoffnungszeichen einer besseren Zukunft der Menschen stehen.
Der Papst:
„Mit diesen Worten der Ermutigung, liebe Freunde, beende ich
meine Pilgerreise zu den heiligen Stätten unserer Erlösung und Wiedergeburt in Christus.
Ich bete, dass die Kirche im Heiligen Land stets neue Kraft aus der Betrachtung des
leeren Grabes des Heilands schöpfen möge. Sie ist gerufen, in diesem Grab all ihre
Angst und Furcht zu begraben, um jeden Tag wieder aufzustehen und ihren Weg durch
die Straßen von Jerusalem, Galiläa und darüber hinaus fortzusetzen und dabei den Triumph
der Vergebung Christi und die Verheißung neuen Lebens zu verkünden. Als Christen wissen
wir, dass der Friede, nach dem dieses von Streit zerrissene Land sich sehnt, einen
Namen hat: Jesus Christus. „Er ist unser Friede“, der uns mit Gott in einem einzigen
Leib durch das Kreuz versöhnte und die Feindschaft beendete. In seine Hände lasst
uns dann vertrauensvoll all unsere Hoffnung für die Zukunft legen, genau wie er in
der Stunde der Finsternis seinen Geist in die Hände des Vaters legte.“