Israels Staatspräsident
Shimon Peres hat Papst Benedikt XVI. zum Abschied für dessen Friedensmission im Heiligen
Land gedankt. Besonders wichtig sei gewesen, dass der Papst sich deutlich gegen jedes
Vergessen und Leugnen des Holocaust sowie zum Kampf gegen Antisemitismus und jede
Form der Ausgrenzung ausgesprochen habe. „Das hat unsere Herzen und unseren Verstand
berührt“, sagte Peres an diesem Freitag bei der Abschiedszeremonie am Flughafen von
Tel Aviv.
Benedikt habe einen „bedeutenden Beitrag für die Entstehung neuer
Beziehungen zwischen Israel und dem Vatikan“ geleistet. Seine Pilgerreise sei „überzeugender
Beweis des dauerhaften Dialogs zwischen dem jüdischen Volk und Millionen Christgläubigen
in aller Welt“. Peres unterstrich den Einsatz des Papstes für eine Lösung des Nahost-Konflikts,
„für Frieden und Sicherheit zwischen uns und unseren Nachbarn“ und „ein Leben ohne
Angst und Tränen“. Israel antworte darauf mit dem „aufrichtigen Wunsch nach Frieden:
Frieden mit unseren Nachbarn, mit unseren entfernt wohnenden Feinden, Frieden mit
allen“, so Peres, ohne einzelne Konfliktpunkte konkret zu benennen.
Der Friedensnobelpreisträger
mahnte zugleich vor Gewalt im Namen der Religion. Politische und religiöse Führer
stünden „heute vor der großen Herausforderung, Religion von Terrorismus zu trennen“.
Der Glaube an „einen Gott des Lebens und des Respekts vor dem Leben“ sei allen großen
monotheistischen Religionen gemeinsam und dränge dazu, jene „feige Fanatiker“ zu verurteilen,
die mit dem Bild „eines Gottes, der Mord und Terror erlaube und sogar dazu ermuntere“
die Religion verfälschen wollen.