Die Bischöfe kritisieren die vom italienischen Parlament verabschiedete Verschärfung
des Ausländerrechts. Im „Sicherheitspaket“ fehle das wichtige Thema der Integration,
bemängelte der für Migranten zuständige Pater Gianromano Gnesotto laut dem Onlinedienst
„Rainews24“. Die Regelungen folgten nicht dem Leitbild einer integrierten Gesellschaft,
für die die Sorge um die Zusammenführung und Einheit der Familie sowie der Schutz
der Minderjährigen wesentlich seien. - Das Parlament beschloss mit der Mehrheit der
Mitte-Rechts-Koalition restriktivere Regelungen für Flüchtlinge, aber auch für bereits
in Italien lebende Migranten. Illegaler Aufenthalt wird demnach Straftatbestand, der
mit bis zu 10.000 Euro geahndet wird. Migranten sollen künftig zur Feststellung von
Herkunft und Identität sechs Monate statt bisher nur zwei festgehalten werden können.
Die Gewährung und Erneuerung von Aufenthaltsgenehmigungen erfolgt nur gegen eine Gebühr
von bis zu 200 Euro. Ferner wird das Staatsangehörigkeitsrecht bei Eheschließungen
verschärft. Zuletzt hatte Italien Bootsflüchtlinge im Mittelmeer nach Libyen zurück
geschickt. Berlusconis Regierung wird für diese harte Haltung auch von der UNO scharf
kritisiert. (kna/rv 14.05.2009 bp)