„Die ganze Reise beurteilen“ – Gespräch mit Rabbiner Arthur Schneier
Arthur Schneier ist
ein Überlebender des Holocaust; der Rabbiner aus New York ist ein Vertrauter von Papst
Benedikt und war am Dienstag beim Gebet Benedikts an der Jerusalemer Klagemauer mit
dabei. Stefan von Kempis fragte den aus Wien gebürtigen Rabbi, was er in seiner kurzen
Begegnung nach diesem Gebet mit dem Papst besprochen habe...
„Dass wir die
Hoffnung haben, zusammenzuarbeiten für Freundschaft, Frieden und Dialog.“
Sie
haben in einem Moment gesagt: „Laden Sie mich ein?“ Worum ging es denn da?
„Oh
– das haben Sie auch gehört? Er wird ja auch die Synagoge von Rom besuchen – darum
ging es bei dem Gespräch.“
Wie ist das für Sie als jüdischer Rabbiner, den
Papst an der Klagemauer zu sehen?
„Das war ein ganz außergewöhnlicher Eindruck:
wie der Papst an der Klagemauer betet, dieser Respekt… ich werde das nie vergessen,
dass ich das miterlebt habe.“
Die Rede von Papst Benedikt in Yad Vashem ist
auf viel Kritik gestoßen…
„Ach – man muss doch seine ganze Reise hier beurteilen.
Und die war sehr erfolgreich! Ich glaube, dass ein Resultat dieser Reise ein höheres
Niveau der Beziehungen zwischen katholischer Kirche und dem Judentum sein wird.“