Papst Benedikt XVI. pilgert am Donnerstag zur Verkündigungsbasilika in Nazareth. Sie
ist neben der Geburtskirche in Bethlehem und der Grabeskirche in Jerusalem eine der
großen heiligen Stätten der Christenheit. Die Verkündigungsbasilika erhebt sich über
der Höhle, in der - nach der Überlieferung - der Erzengel Gabriel der Jungfrau Maria
erschienen ist. Er habe ihr die Botschaft gegeben, dass sie ein Kind gebären werde,
dem sie dem Namen Jesus geben solle.
Das heutige Äußere der Kirche stammt aus
dem 20. Jahrhundert. Papst Paul VI. besuchte die Baustelle 1964 bei seiner historischen
Heilig-Land-Visite, der ersten Pilgerreise eines neuzeitlichen Papstes zu den Wirkungsstätten
Jesu. Die historisch verbürgte Geschichte der Verkündigungskirche reicht freilich
mindestens zum 6. Jahrhundert zurück, als sie zum ersten Mal schriftlich erwähnt wurde.
Die muslimischen Sarazenen verwüsteten das Gotteshaus im 11. Jahrhundert. Danach kamen
die christlichen Kreuzfahrer mit ihrem Rückeroberungsfeldzug, und die Verkündigungskirche
in Nazareth erstand neu. Es folgte eine abermalige Zerstörung durch muslimische Truppen.
Erst 1620 konnten die Franziskaner die Überreste der Verkündigungsbasilika sowie die
darunter liegende Höhle erwerben und sie neu aufbauen.
Im Inneren hat die
Verkündigungsbasilika gewissermaßen drei Ebenen: eine Oberkirche, eine Mittelkirche
und eben jene Grotte, in der der Engel Maria erschienen sein soll. Daraus ergibt sich
die besondere architektonische Anlage der dreischiffigen Basilika: Sie ist ein zentraler
Kuppelbau, der die drei Ebenen des Gebäudes miteinander verbindet. Die Hauptfassade
ziert eine große Christus-Erlöser Statue, darunter ist die Verkündigungsszene mit
Maria und dem Engel dargestellt. Der Zugang zur Basilika führt über einen Innenhof,
der mit zahlreichen Marienbildnissen aus aller Welt geschmückt ist. (rv 13.05.2009
ske)