2009-05-12 11:26:06

Jerusalem: Reaktionen der Evangelischen Kirche


RealAudioMP3 Über die Rede des Kirchenoberhaupts vor Verantwortlichen für den interreligiösen Dialog am Montagabend „wird man nachdenken müssen“. Das sagte der Propst der Evangelischen Kirche des Heiligen Landes, Uwe Gräbe, im Gespräch mit unserem Korrespondenten Stefan von Kempis in Jerusalem.

Benedikt XVI. hatte im Päpstlichen Institut „Notre Dame of Jerusalem Centre“ die Gemeinsamkeiten der Religionen betont. Die Unterschiede der Kulturen seien keine Hindernisse, sondern eine Herausforderung.
Propst Gräbe kommentierte direkt im Anschluss: „Der Papst hat eine sehr hoch philosophische Rede gehalten, eine sehr anspruchsvolle Rede. Ich denke, man wird sie erst nachlesen müssen, um genau zu verstehen, was er hat sagen wollen. Da wird man darüber nachdenken müssen.“

Der Papst habe an seinem ersten Tag in Israel „sehr verschiedene Botschaften“ gegeben.

„Beim Staatspräsidenten war es sehr klug, wie er darauf aufmerksam gemacht hat, dass Sicherheit nur aus Vertrauen wachsen kann und nicht aus Verteidigung. Das war sehr klug an die israelische Seite gerichtet, zugleich mit der Aussage, dass gegen den Antisemitismus stärker vorzugehen ist. Diese Abgrenzung gegen jede Form von Antisemitismus war sehr klug.“ 
Zum Zwischenfall um Scheich Tayssir Attamimi, der in einem ursprünglich nicht vorgesehenen Redebeitrag mit scharfen Worten Israel angegriffen hatte, bemerkte der evangelische Theologe konsterniert:

„Das kennen wir von ihm. Den Herrn wird man fesseln und knebeln müssen, damit er solch ein Treffen nicht sprengt. Sonst wird er das immer tun.“ 
Attamimi, der Chef des obersten Scharia-Gerichtes von Palästina, hatte bereits an gleicher Stelle im Jahr 2000 für einen Eklat gesorgt, als er beim Papstreffen eine polemische Rede gegen Israel hielt und dann unmittelbar die Konferenz verließ.

(rv 12.05.2009 sk/bp)

Im Audiofile hören Sie das ganze Interview.







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