2009-05-11 18:06:54

Yad Vashem: Papst gedenkt Holocaust-Opfer


RealAudioMP3 Papst Benedikt XVI. hat in Jerusalem der von den Nationalsozialisten ermordeten Juden gedacht. Die Leiden der Opfer dürften niemals geleugnet, heruntergespielt oder vergessen werden, sagte der Papst an diesem Montag in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem.

„Ich bin hierher gekommen, um in Stille vor diesem Denkmal innezuhalten, das errichtet wurde, um die Erinnerung an die Millionen Juden zu ehren, die in der entsetzlichen Tragödie der Shoah ermordet wurden.“ 
Der deutsche Papst sprach während seines Besuchs mit mehreren Holocaust-Überlebenden; einer von ihnen wird in Yad Vashem auch als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt. Die sechs Millionen Juden hätten ihr Leben verloren, nicht aber ihren Namen, sagte Benedikt XVI.

„Mögen die Namen dieser Opfer niemals verblassen! Möge ihr Leiden niemals verleugnet, herabgesetzt oder vergessen werden! Und mögen alle Personen guten Willens darüber wachen, vom menschlichen Herzen alles auszurotten, was zu ähnlichen Tragödien wie dieser führen könnte!“ 
Die Namen der Opfer seien eingeschrieben in die Herzen ihrer Angehörigen, der überlebenden Leidensgenossen und all jener, die sich gegen jede Wiederholung solcher Gräueltaten einsetzten. Zugleich seien die Namen „für immer verankert im Gedächtnis des Allmächtigen Gottes“. Benedikt entzündete eine Flamme zum Gedenken an die Ermordeten der Konzentrationslager und legte er einen Kranz nieder. Israels Staatspräsident Schimon Peres und die Leiter der Gedenkstätte, Avner Shalev und Rabbi Meir Lau, begleiteten den tief bewegten 82-jährigen Papst durch die „Halle der Erinnerung“ in Yad Vashem.

„Während wir hier in Stille stehen, hallt der Schrei der Opfer in unseren Herzen nach. Es ist ein Schrei, der sich gegen jeden Akt der Ungerechtigkeit und Gewalt erhebt. Es ist eine bleibende Anklage gegen das Vergießen unschuldigen Blutes.“ 
Die katholische Kirche „empfindet tiefes Mitgefühl für die Opfer, an die hier erinnert wird“, betonte der Papst. Auf dieselbe Weise stelle sie sich heute an die Seite derer, die wegen Rasse, Hautfarbe, ihrer Lebensbedingungen oder Religion verfolgt würden. „Als Bischof von Rom und Nachfolger des Apostels Petrus bekräftige ich wie meine Vorgänger die Verpflichtung der Kirche, unermüdlich zu beten und zu wirken, damit der Hass nie mehr in den Herzen der Menschen regiert“, so das Kirchenoberhaupt.

(rv/kna 11.05.2009 bp/gs)
 







All the contents on this site are copyrighted ©.