2009-05-10 18:48:50

Italien: Chef der Bischofskonferenz widerspricht Berlusconi


Im Streit um Italiens Einwanderungspolitik hat sich jetzt der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Bischof Mariano Crociata, zu Wort gemeldet. Die Debatte um Multikulturalität, wie sie das rechte Parteienbündnis um Ministerpräsident Silvio Berlusconi führe, sei überholt, sagte Crociata laut der Tageszeitung „Il Tempo“ (Online-Ausgabe) vom Sonntag. Die Vielfalt von Ethnien und Kulturen in Italien stelle „eine Tatsache und auch einen Wert“ dar, so der Generalsekretär. Berlusconi hatte nach Kritik an der Abweisung von Bootsflüchtlingen den linken Parteien vorgeworfen, sie wollten ein multiethnisches Italien. „Unsere Vorstellung ist das nicht“, erklärte Berlusconi. Crociata betonte, eine Begegnung der Kulturen brauche die richtigen Rahmenbedingungen. Man wachse nicht „in einem ungeordneten und regellosen Mischmasch zusammen“. Es brauche ein gemeinsames historisches, soziales und kulturelles Geflecht, um das Gesicht eines Landes zu bilden. Man wolle keineswegs „jedermanns Identität auslöschen“, so der Generalsekretär der Bischofskonferenz.

(il tempo/kna 10.05.2009 ad)







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